Bootsgruppe Parow

Die Bootsgruppe des Land- und Seefliegerhorstes Parow unterstand der Stabskompanie des Fliegerhorstes.

Sie hatte folgende Aufgaben:

Zur Sicherstellung des Flugbetriebes wurden Flugbetriebsboote der Klassen  B, C und D sowie das Hilfs-Flugbetriebsboot „Irmgard“ stationiert. (Daten zum Flugbetriebsboot Klasse C - hier -)
Zur Sicherung der Landung der Seeflugzeuge in der Nacht und schlechter Sicht wurde das Nachtlandeboot „Maria“ eingesetzt.

Die Flugbetriebsboote der Typen A und B sowie das Motorrettungsboot „Adalbert Korff“ wurden für den Seenotdienst verwendet.

Für die seemännische und navigatorische Aus- und Weiterbildung des fliegenden Personals wurden folgende Boote und Schiffe in Parow eingesetzt:
Segler: 100 m² Seefahrtkreuzer, 50 m² Seefahrtkreuzer, 30m² Jollenkreuzer, 20 m² Wanderjolle und 12 Fuß-Dingis.
Der Großen Kampffliegerschule (See) 5 Parow war das Ausbildungsschiff „Obra“ unterstellt.
Zur Bergung in flachen Gewässern wurde der Bergungsprahm PB-21 eingesetzt.

Zur Flugzeugbergung und zum Seenotdienst waren zeitweise folgende Flugsicherungsschiffe in Parow stationiert:
„Günther Plüschow“ und „Greif“. Sie waren auch 1944/1945 an der Evakuierung der Zivilbevölkerung aus Ostpreußen und Ostpommern beteiligt.

Zur Versorgung der Flugzeuge haben Tankschiffe, wie z.B. „Max“, „Emil“  und „Marianne“, im Parower Hafen angelegt. Die seemännische Sicherstellung erfolgte durch die Bootsgruppe.

Der Hafen von Parow ist mit einer Beton-Mole zum Strelasund abgegrenzt. Nördlich wurde eine hölzerne Seebrücke errichtet. Auf ihr befand sich ein Kran. Auch legten an der Brücke größere Seefahrzeuge an.

Südlich des Hafens befand sich eine aus Holz gefertigte Anlauffläche für Seeflugzeuge. Auch nördlich des Hafens war eine große hölzerne Anlauffläche, die begrenzt wurde durch zwei Betonflächen als Ablaufbahnen. Oberhalb der Anlauffläche befanden sich unterirdische Zapfstellen für Flugbenzin.

Bootshafen
rechts im Bild zum Strelasund befindet sich die Mole in modernisierter Form.
Der Hafen wird im Norden durch eine neue Pier abgegrenzt. Im Hintergrund sind noch die Reste der Anlaufflächen zusehen. Ebenfalls erkennt man noch Reste der Seebrücke oberhalb (rechts) der neuen Pier.
Anlauffläche
Auf dem Bild sind die Reste der hölzernen Anlauffläche zu sehen. Bei der Kultivierung des Strandes wurden diese Pfähle entfernt. Sie waren in einem guten Zustand, so dass sie weiterverwendet werden konnten.
Seebrücke
Diese Pfähle sind Reste der Brücke. Sie wurden nach 1950 zum Festmachen von Schiffen und Boote genutzt. Heute sind sie nicht mehr vorhanden.

© 2006 - 2015 Peter Kieschnick