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U-Bootjäger und Erprobungsschiff
Projekt 12.3 „Hai“ - Schiff „Werdau“

NATO-Code: Hai II Klasse

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Dieses Schiffsmodell steht im Betreuungsgebäude der Marinetechnikschule.

Das erste Versuchsschiff Projekt 12.1V wurde am 23.10.1957 in der Peenewerft Wolgast auf Kiel gelegt. Im Dezember 1959 waren alle schiffbaulichen Arbeiten ausgeführt. Leider stand zur dieser Zeit die geforderte Antriebsanlage noch nicht zur Verfügung. Erst am 26.11.1963 wurde das Schiff in Dienst gestellt. Es war im Wissenschaftlich-Technischen Zentrum (WTZ) Wolgast stationiert, wo weitere Erprobungen folgten. Im Juli 1964 ging das Schiff mit der Kennung S-01 zur Schulbootsabteilung nach Parow, und am 02.11.1970 wurde es außer Dienst gestellt und abgebrochen.

Am 01.10.1961 begann der Bau des Vorserienschiffs Projekt 12.3. Es kam am 11.04.1963 in Dienst gestellt und wurde wie sein Vorgänger dem WTZ Wolgast unterstellt. Es erhielt die Kennung V-81.
Am 07.10.1964 konnte man das Schiff erstmalig öffentlich bei einer Flottenparade sehen.
Die „Werdau“ (diesen Namen erhielt das Schiff später), hatte zur Erhöhung der Spitzengeschwindigkeit bei der U-Jagd erstmals eine Gasturbinenanlage (GTA) Typ Pirna 051/1 [siehe auch hier]. Die Gasturbinenanlage wurde für den eigentlichen Wasserbombenangriff nicht benötigt, sondern zum schnellen Heranlaufen an das entdeckte U-Boot eingesetzt. Dieses Verfahren heißt allgemein „U-Jagd auf Anruf“. Zur U-Boot-Suche erhielt das Schiff eine hydroakustische Anlage (Sonar) des Typs „KLA 58“.
Zuerst wurden umfangreiche Erprobungen mit dem Schiff durchgeführt, deren Ergebnisse in den Bau der Serienschiffe einflossen. Danach wurde es als Versuchsschiff verwendet, wodurch es natürlich baulichen und ausrüstungsmäßigen Veränderungen unterlag. So wurden z.B. Unterwasserschallmessungen durchgeführt, die Lebensdauer von Gasturbinen getestet, eine passive Schlingerdämpfungsanlage erprobt, und auch Minensuchgeräte wurden getestet. 
Die Bewaffnung wurde später entfernt.

Ab 01.12.1970 fuhr das Schiff mit einer Zivilbesatzung unter der Flagge eines Hilfsschiffes.
Im März 1973 wurde dem Schiff der Namen „Werdau“ verliehen.
Das Schiff wurde am 21.04.1983 außer Dienst gestellt und bis zur endgültigen Verschrottung als Ersatzteilspender verwendet. Andere Quellen legen die Außerdienststellung auf den 31.03.1983. Die Verschrottung erfolgte beim VEB Metallaufbereitung Rostock.

Der Bau der Serienschiffe Projekt 12.4M begann im Februar 1964. Das erste von 12 Schiffen wurde am 05.07.1965 in Dienst gestellt, das letzte am 04.11.1966. Fast alle Schiffe wurden unmittelbar nach der Nutzung verschrottet, was zwischen 1980 und 1984 erfolgte. Als Nachfolger kamen „Kleine U-Bootabwehrschiffe“ Projekt 133.1 „Parchim“ ab 1981 in die Flotte.

Die "Werdau" war nicht in Parow stationiert.

Daten des Projekts 12.3 "Hai" :

Deplacement: 316 t
Länge:  51,70 m
Breite:    6,60 m
Tiefgang:   2,58 m
Bewaffnung: 1x 57 mm Zwillingsgeschütz Typ SIF-31B*
2x 25 mm Doppellafette Typ 2-M-3
4x 5 rohrige reaktive Wasserbombenwerfer Typ RBU 1200
2x Wasserbomben-Ablaufgerüste für je 10 Wasserbomben Typ WB-1
V max.: 32 kn
Fahrstrecke: 1800 sm
Antrieb: 1x Dieselmotor Typ D40
2x Gasturbinen Typ Pirna 051 [siehe auch hier]
Gesamt-Antriebsleistung: 8972 kw
Anzahl der Propeller: 3
Besatzung: 24 Mann

* wurde später aus Stabilitätsgründen von Bord genommen.

 

Das Modell:
Das Original:
     
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© 2008 - 2015 Peter Kieschnick

Hier eine Chronologie des Projekte Hai 12.1 und 12.3 . Erarbeitet durch Helbe und Horma (Horst Maiwald, [Horma] †2014). Meinungen, Anregungen, Korrekturen, Fragen usw. sind zu der Liste erwünscht! E-Mail: webmaster@parow-info.de
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