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Kleines U-Jagdschiff Projekt 201M

NATO-Code: SO-1 Klasse

U-Jäger Bord-Nr.: 974. Es gab zwei Schiffe mit der gleichen Bord-Nr.:
Bau-Nr. 210/12, die spätere "Albatros" - 15.08.1960 bis Dezember 1960 (wahrscheinlich im Bild) und Bau-Nr. 201/04, spätere "Habicht" - Januar 1961 bis 1962

Von diesem sowjetischen Typ fuhren die ersten beiden Schiffe als Vorserie bereits 1955.
In Serie wurden sie von 1958 bis 1967 in verschiedenen Versionen gebaut. Insgesamt wurden 252 Schiffe hergestellt. Außer die eigenen sowjetischen Flotten erhielten auch folgende Länder dieses Projekt: Algerien, Bulgarien, China, Irak, Kuba, Mosambik, Nordkorea, Vietnam, Südjemen, Vietnam  und die DDR.

1959 und 1960 haben die Seestreitkräfte der DDR insgesamt 12 U-Jäger Typ 201M von der UdSSR übernommen. Sie wurden im „Schiffbauwerk № 340“ in Selenodolsk hergestellt.
Am 06.10.1959 sind die ersten Schiffe in Wolgast stationiert worden. Dort erfolgten ein Umbau und die Werfteinweisung. Die Indienststellung der Bau-Nrn. 201/01 bis 201/06 erfolgte am 07.12.1959 in Peenemünde. Eine weitere Indienstellung von vier U-Boot-Jägern (die Bau.-Nrn. 201/07 bis 201/10) folgte am 29.12.1959 bei der 7. U-Jagdabteilung in der 1. Flottille. Die beiden letzten Boote wurden am 15.08.1960 in Parow in Dienst gestellt.

Zwischen 1966 und 1968 wurden die U-Jäger mit fast vollständigen Besatzungen an die 6.Grenzbrigade Küste (6.GBK) abgegeben. Gleichzeitig gehörten diese Schiffe der Mobilmachungsreserve der Volksmarine an.
Ab 1971 wurden die U-Jäger mit Erreichen der Nutzungsgrenze außer Dienst gestellt und verschrottet.

Vier Schiffe wurden von 1972 bis 1975 als 2.UAW-Abteilung in der 4.Flottille Warnemünde reaktiviert, da sich der planmäßige Zulauf der neuen U-Jäger Projekt 12.4 HAI verzögerte. [siehe bitte auch hier und hier] 1975 wurden sie endgültig außer Dienst gestellt.

Einer der U-Jäger wurde nach Auflösung der 2.UAW-Abteilung am 03.10.1975 noch zu Erprobungszwecken durch die Seefahrtsschule (IHS) in Wustrow verwendet. Dabei wurden u.a. die Hauptmaschinen mit Sensoren versehen, um Messdaten zu erfassen. Auch Notlaufeigenschaften sollen getestet worden sein.

Daten:

Verdrängung: * 205 t
 
Länge: 39,5 m  
Breite: 5,6 m
 
Tiefgang: 1,88 m
 
Geschwindigkeit max: 26 kn  
Fahrstrecke: 1500 sm
 
Antrieb: 3x Dieselmotoren Typ D30** mit 4146 kW Leistung
Ausrüstung: hydroakustische Ortungsanlage (Sonar) Typ Tamir 11
Besatzung: 24 Mann
Bewaffnung: 2x 25mm Flak in Doppellafette Typ 2-M-3 110 PM (Kampfsatz 2040 Patronen)
  4x fünfrohrige Wasserbombenwerfer Typ RBU 1200 für reaktive Wasserbomben Typ RGB-12 (Kampfsatz 60 Stück)
  2 Ablaufgerüste für je 12 Wasserbomben Typ WB-1 [Bild]
  Minen möglich: 52 Minen Typ JAM oder 10 Minen Typ KB oder 12 Typ KMD-2-500 oder 8 Typ KMD-2-100, 36 m Minenschienen

* die Abmessungen widersprechen der bisherigen Literatur, sie sind aus einem VS-Dokument der Volksmarine übernommen worden
** die Motoren wurden auch in der schweren Diesellokomotive Typ V 200 sowjetischer Produktion verwendet

Fragen:

 Miniaturbilder zur Vergrößerung bitte anklicken
     
Signalgast Gerhard …, Dienstzeit Mai 1965 bis April 1968, Signallehrgang in Stralsund danach auf Schiff „Kormoran“, sucht seine Kameraden.
 

© 2010 - 2015 Peter Kieschnick

Hier die Chronologie aller U-Jagdschiffe Projekt 201M. Erarbeitet durch Helbe und Horma (Horst Maiwald, [Horma] †2014). Meinungen, Anregungen, Korrekturen, Fragen usw. sind zu der Liste erwünscht! E-Mail: webmaster@parow-info.de
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